Fraktion vor Ort, Andreas Kugler (SPD) in der Kita Manteuffelstraße


V.l.n.r.: Matthias Börsel, Andreas Kugler (MdA), Regine Abraham, Kerstin Otte, Martina Castello und Carolina Böhm. 

Die Theorie wird im Abgeordnetenhaus besprochen, aber die Praxis vor Ort zu sehen und zu den aktuellen Themen mit den betroffenen Personen zu sprechen, ist ein wichtiger Bestandteil der Politik. Aus diesem Grunde bat der Abgeordnete Andreas Kugler, SPD-Fraktion, die  Geschäftsleiterin der Kindertagesstätten Berlin Süd-West, Eigenbetrieb von Berlin, Martina Castello, um einen gemeinsamen Besuch mit der Jugendstadträtin von Steglitz-Zehlendorf, Carolina Böhm, in der Kita Manteuffelstraße.

In dem Begrüßungsgespräch mit dem Leitungsteam, Regine Abraham und Kerstin Otte, erfuhr Herr Kugler die Daten des Kita-Eigenbetriebs und die der Kita. Bei dieser Gelegenheit teilte Frau Castello mit, dass die Kitas Süd-West keinen Fachkräftemangel haben.

Im Anschluss daran berichtete Frau Böhm von ihrer Tätigkeit als Verwaltungsratsvorsitzende seit Februar 2017. In dieser Eigenschaft berichte sie jährlich vor dem Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses, und dies gerne: „Es ist der beste Eigenbetrieb“, so Frau Böhm. Sie könne dort berichten, dass im Kita-Eigenbetrieb Süd-West  kein  finanzieller Überschuss entstehe, stattdessen  eine gute Auslastung und ausreichend Fachkräfte das Bild positiv prägen. Die Kooperation zwischen Bezirks-, insbesondere Jugendamt und Geschäftsleitung des Eigenbetriebs sei sehr gut, nicht erst, seit sie da sei. So gäbe es immer eine Lösung, wenn das Jugendamt Schwierigkeiten hat, Kinder unterzubringen. Frau Castello ergänzte, dass so bei beiden Bezirken noch jede Kitaplatz-Klage verhindert werden konnte.

 
(Foto: Verena Schönwalder)

Frau Castello berichtete Herrn Kugler auf dessen Nachfrage, in welcher Weise der Senat künftig aber auf die Personalpolitik Einfluss nehmen wolle. Die geplante Quote (20-30%) für Quereinsteiger würde dazu führen, dass die Kitas teilweise bei der Einstellung neuer Mitarbeiter*innen Fachkräfte abweisen müssten. Hierzu erläuterte  Frau Abraham, welche Schwierigkeiten dadurch entstehen, dass die Kolleg*innen noch nicht voll ausgebildet sind, aber gleich zu 100% auf den Personalschlüssel angerechnet werden. Hier wäre es sinnvoll, eine Einzelfallbetrachtung der Kita-Träger vorzunehmen, so Frau Castello.

Regine Abraham leitet seit 3,5 Jahren die Kita Manteuffelstraße. Sie berichtet, dass alle Stellen in ihrer Kita besetzt seien und sie sich aufgrund des Zulaufs die Bewerber*innen noch aussuchen könnten. Herr Kugler fand besonders bemerkenswert, dass fünf Männer in der Einrichtung beschäftigt sind. Frau Otte, die seit dem 01.09.2018 als kommissarische Stellvertretung in dem großen Haus tätig ist und der die neue Herausforderung viel Spaß macht, war bereits bei der Gründung der Kita 1995 dabei.

 

 

Das Leitungsteam berichtet von der Zusammensetzung der Kita, unter anderem sind 24 Flüchtlingskinder dort.

Bei einem Rundgang durch die Kita konnten sich Frau Böhm, Herr Kugler und  seine Mitarbeiter*innen, Verena Schönwalder und Matthias Börsel, ein Bild von der Größe und den räumlichen Bedingungen der Kita machen. Nach einem ersten kurzen Blick in den Krippenbereich, der wegen der Eingewöhnung einzelner Kinder kurz und eher „durch die Scheiben“ stattfand, wurde auch der Bereich der über Zweijährigen besichtigt, sowie ein großer Aktionsraum, in dem eine Facherzieherin für Integration sechs Integrationskinder speziell förderte.

 

 

Die Führung führte hinauf auf die Dachterrasse. Hier erhielten die Politiker Einblick in die Schwierigkeiten des Gebäudes: Das Außengelände ist ein wenig zu klein, so dass der benachbarte Spielplatz mit genutzt werden muss und kann. Bei der Dachterrasse gibt es Schwierigkeiten mit Wasserschäden, und die Fenster, insbesondere auf der Wetterseite, sind teilweise stark beschädigt.

 

 

 

Frau Castello bedankte sich bei Herrn Kugler stellvertretend für das Land Berlin für die Bereitstellung der SIWANA-Mittel, die ermöglichen, das Flachdach komplett neu abdichten zu lassen und auch alle Fenster zu erneuern. Hierfür würden Kosten von 700.000 Euro benötigt. Herr Kugler bedankte sich umgekehrt dafür, dass die SIWANA-Mittel abgerufen und verbaut werden.

Nach der gemeinsamen Begehung der Kita wurden in einem weiteren Gespräch das Thema „monetäre Aufwertung des pädagogischen Fachpersonals“, die geplante Quereinsteigerquote, die Refinanzierung der Fachkräfte für Integration sowie die ganzjährige Auslastung der Kindertagesstätten bei der Eingewöhnung neuer Kinder erörtert. Herr Kugler bedankte sich für das informative Gespräch und verabschiedete sich. 

 

Bericht: Karen Mancke und Martina Castello
Fotos außer (2): Karen Mancke